Freitag, 31. Juli 2009

Ferien

In den letzten drei Wochen haben wir uns nun etwas eingelebt, erste Ferientage im Süden verbracht und nun bereits die erste "ordentliche" Woche hinter uns gebracht.
Therese hat sich vom 13.-26 Juli Ferien genommen. Die ersten drei Tage haben wir uns durch etliche Einrichtungshäuser und andere Konsumtempel gekämpft, um noch fehlende Möbel und Acsessoirs zu evaluieren, ...der landestypische Einrichtungsgeschmack ist schon seeeeeehr speziell.... wie auch immer, es gibt zwischendurch einige Sachen, die mein ästhetisches Empfinden nicht unbedingt befriedigen aber zumindest nicht ausserordentlich beleidigen ;-)
Am 16.7. gings dann los Richtung Ithala Game Reserve (http://www.southafrica-travel.net/Parks/e_ithala.htm) und damit auch Richtung Süden genauer zuerst Richtung Südosten der Grenze zu Swaziland entlang und dann ins Hinterland. 350 km sind locker zu machen an einem Tag.. dachten wir! Morgens um 9.00h abgefahren und dann erst nach 17.00h im Park angekommen. Wichtig für uns war aber, dass wir nicht im Dunkeln fahren wollten (sehr gefährlich wegen Tieren und Menschen) Natürlich sind die Strassen (aussgenommen der Autobahn) nicht zu vergleichen mit jenen in der CH, dazu kommt, dass von den Kohleminen hunderte von Lastwagen auf den einspurigen Strassen unterwegs und fast nicht zu überholen sind. Die kriechen dann mit 10-20 kmh den "Hoger" hinauf. Zusätzlich war dann die Strecke von Piet Retief bis nach Pongola mit x Baustellen nur einspurig und wechselseitigem Verkehr befahrbar (ca. 3 Std für 90 km!). Genug über den Verkehr gelästert, den muss man einfach so akzeptieren und daher auch mehr Zeit einrechnen.
Im Ithala Game Reserve (Game=Wildtiere) gibt es keine Zäune rund um die Lodges, die Tiere haben (theoretisch) freien Zutritt aber ausser vor Affen, die sogar die Kühlschränke öffnen, braucht man sich nicht gross vorzusehen. Sämi hatte auf der Terrasse sogar ein tête-à-tête mit einem bushbaby (Galagos, Lemurenart), die normalerweise extrem scheu sind.
Durch den Park führen ein paar drive's die man mit dem Auto befahren kann. Wir waren bereits zum ersten Mal froh, haben wir uns beim Autokauf für ein 4x4 Modell entschieden, die Schräglagenbachbettgeröllhalde konnte uns nichts anhaben.. Wir hatten wunderbare Begegnungen mit den "Pumbas", die "warthog's" (Warzenschweine), verschiedenen Antilopenarten und Giraffen, daneben viele farbige Vögel und auch vielen Nashornhaufen, leider fehlte das Nashorn dazu!
Tagsdrauf hatten wir die Gelegenheit morgens um 6.00h mit einem Ranger eine Jeeptour zu machen und bereits nach ein paar Minuten konnten wir in der Morgendämmerung eine Nashornmutter mit Nachwuchs beobachten. Dazu ein Bulle, der sich hartnäckig immer wieder der Mutter näherte um sich dann beim kleinsten Schnauben der Dame fluchtartig in die Büsche zu schlagen. Keine Chance für den verliebten, armen Kerl! Die Fahrt im Morgengrauen und schon bald bei aufgehender Sonne war ein atemberaubendes Naturerlebnis. Saukalt bei Minustemparaturen, eingehüllt in Wolldecken konnten wir nochmals verschiedene Tiere bestaunen, die sich sicher ihrerseits über die frühmorgendlichen Störefriede wunderten. Schon bald ging es weiter Richtung Süden nach St. Lucia am Indischen Ozean und mit jedem gefahrenen Kilometer wurde es wärmer und wärmer und in St. Lucia konnten wir uns am Meer kaum vorstellen, am Morgen so gefroren zu haben. Das Dorf lebt vom Tourismus und hat sich entsprechend darauf eingestellt. Es ist ihnen sehr wichtig, dass die Besucher naturnah und naturgerecht die verschiedenen Attraktionen im Wetlandspark (http://www.southafrica-travel.net/Parks/e_lucia.htm) begehen. Wir genossen das wärmere Winterwetter am Indischen Ozean und haben einen Tag für das Cape Vidal reserviert, das für seine Landschaft und auch für das Schnorcheln bekannt ist. Trotz Winter genossen wir einige Stunden am Strand und Sämi konnte die vielen farbigen Fische mit der Taucherbrille bestaunen. Da der Strand ziemlich flach war, war er auch vor Haien sicher und die Wale konnten wir weit draussen nur vermuten.
Das grosse Erlebnis war dann am nächsten Tag angesagt: Whalewatching! Kaum auf dem Meer mit einem eher kleineren Boot, landeten wir bereits in mitten einer Delphinherde, kaum zu glauben! Doch es warteten die grössten Säuger der Erde...ca. 5km vor der Küste sind wir dann auf mehrere Buckelwale gestossen, die eindrücklich um unser Boot schwammen und sich nicht aus der Ruhe bringen liessen. Ein solch gigantisches Wesen aus nächster Nähe zu betrachten ist sehr imposant. Auch imposant war der Umgang mit dem Boot, dass für die Landung mit highspeed so schnell auf den Strand fuhr, dass es mich durch die Luft schleuderte!!! Keine Sache für schwache Nerven oder was machen sie eigentlich mit noch älteren Leuten?? Tja whalewatching ist eben nur etwas für Leute mit Standfestigkeit. Nachmittags hielten wir uns in einem gemütlicheren Schiff auf, es ging durch die Wetlands wo sich mehrere Flusspferdfamilien und Krokodilgruppen aufhielten. Ein weiteres Highlight!
St. Lucia war wunderbar und ich denke, dass wir sicher nicht das letzte Mal dort waren. Auch das andere, das ländliche "wirkliche" Südafrika war eine tolle Erfahrung, insbesondere für Lucas und Sämi war das Kennenlernen des Afrika's , das sie in ihren Köpfen haben auch sehr speziell. Dass sie nun die einzigen Weissen waren und dass das Tragen von Schuhen keine Selbstverständlichkeit ist oder dass das Fleisch anders verkauft wird, wenn es überhaupt irgend einen Laden zum Kaufen von Waren gibt...Es war beeindruckend,Kwazulu Natal mit all seinen Parks ist eine Reise wert!
Die Rückfahrt nach Hause, die immerhin ca. 600km betrug haben wir nun aus den Erfahrungen der Hinfahrt wohlweislich in 2 Etappen aufgeteilt. Einen Zwischenhalt mit Übernachtung in Piet Retrief hat sich bewährt, ansonsten werden die Strecken sehr mühsam. Konzentriertes Fahren ist wichtig, weil die Leute quer über die Strassen und Autobahnen(!) rennen. Die ersten paar Ferientag hier in Südafrika haben wir voll genossen und bereits einen kleinen Teil des grossen Landes bereist.

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