
Freitag, 30. Oktober 2009
Newcomer of the year

Donnerstag, 29. Oktober 2009
Miaauuuuuu
Donnerstag, 22. Oktober 2009
Gold Reef City
Anakonda, Golden loop, das waren die Schlagwörter in Gold Reef City. Das sind nicht etwa Tiere sondern Achterbahnen in diesem Vergnügungspark, ähnlich dem Europapark. Der Park ist mit diesen Wahnsinnsbahnen sehr attraktiv und wir haben nachdem wir Bea am Flughafen verabschiedet haben den Rest des Tag dort verbracht.
Anaconda-Ride
Die Jungs waren vor allem von der Anakonda mit Loopings und Schrauben begeistert und fanden, dass sie spektakulärer als der Bluefire in Deutschland sei. Wie auch immer, ich hielt mich nach der ersten Fahrt mit flauem Magen und Gleichgewichtsstörung vornehm zurück, doch die nächste Bahn musste ausgetestet werden. Der Golden Loop beschleunigt aus dem Stand in einen Looping, dann eine Gerade aufwärts-stop- das ganze rückwärts. Das war dann schon ziemlich eine Zumutung für die Magennerven, mindestens für meine. Ich frage mich, ob bei Kindern die Magennerven schon ausgebildet sind oder ob sie allenfalls ein Vergnügungspark-Gen haben, dass die Würgegefühle und das Hochziehen der Backen bis zu den Ohren bei der Beschleunigung verhindert??
Der ultimative Kick gabs dann aber beim freien Fall. Man stelle sich ein Achterbahnwägeli vor, zwei Reihen mit je 4 Personen, das tuckert den Schienen entlang zu einem Lift. Dort wirst du etwa 30m hochgezogen. Dann stehst du -normalerweise- 5 Sekunden, bis das Wägelchen dann senkrecht kopfüber in die Tiefe stürzt, im Boden verschwindet und dann wieder auf der Schiene an den Ausgangspunkt zurückfährt. Normalerweise! Ausgerechnet bei unserer Fahrt standen wir kurz vor dem freien Fall auf 30m Höhe und nichts ging mehr. Adrenalingeschwängert stellst du dir vor, was wohl alles an dieser Bahn nicht funktioniert. Ja schliesslich sind wir in Afrika und ja die Bahn ist ziemlich rostig und was macht jetzt dieser Typ an diesem Knopf?
Nach ca. 5 Min. die mir wie eine Stunde vorkamen und ich sämtliche Todesszenarien durchgespielt hatte drückte der Mann ENDLICH aufs Knöpfchen und los ging’s! Dieser Höllenritt ist so furchtbar, dass du nicht mal mehr schreien kannst! -Toll!
Ich denke, dass auch Lucas und Therese, die unten zugeschaut haben gewisse Ängste ausgestanden haben.
Abends bei Parkschliessung, hatten wir die meisten Attraktionen des Parks gesehen und erlebt resp. überlebt (je nach Sichtweise) und es ging dann von Johannesburg zurück nach Pretoria.
Bea zu Besuch
Der Fahrdienst zum Flughafen klappte diesmal besser als beim Abflug von Schwiegereltern, Schwager und Familie. Trotz einem Ministau war ich pünktlich beim Flughafen. Bea hatte dann zusätzlich noch die Ehre von Fans der Fussballnati aus SA und von Fernsehkameras empfangen zu werden.
Es freute uns natürlich, dass sie die ersten drei Tage ihrer Ferien in SA bei uns verbringen wollte. Für die weiteren zwei Wochen war sie dann mit Freunden im Südosten des Landes unterwegs. Zum Glück checkten wir am Flughafen noch kurz, ob das reservierte Auto ev. einen Tag später abholbereit wäre. Denn.... es war gar keine Reservation vorhanden!! Mit lächeln und freundlicher Versicherung, dass natürlich alles klappen würde, wurden wir verabschiedet.
Wir haben die drei Tage mit Bea sehr genossen, das Wetter war meistens gut ausser vielleicht in der Höhle des „Cradle of Humankind“. Höhlen sind ja dazu da, dass sie einem Schutz bieten ;-)
Die guten Gespräche bei noch besserem Wein haben uns gefallen, wir konnten den üblichen Tratsch austauschen und sind nun auch wieder über die neusten Veränderung in der Siedlung Nussbaum bestens informiert ;-)
Der Empfang der Freunde von Bea am Flughafen war dann etwas nervenaufreibender. Die ausgesprochen unfreundliche Dame bei der Autovermietung wollte uns partout nicht das gewünschte Auto liefern, erst nach Intervention des Managers und einer halbstündigen Warterei organisierten sie ein passendes Vehikel. Dafür hatte der nachkommende Kunde wahrscheinlich ebenfalls ein Problem...Schlussendlich klappt alles und wir machten uns alle auf unsere unterschiedlichen Wege.
Pretoria - The Jaccaranda City
Jedes Jahr im Frühling, d.h. ca. Mitte Oktober blühen alle Jaccaranda Bäume in der Stadt. Es ist ein unglaubliches Bild! Dieser eigentlich nicht einheimische Baum säumt die Quartier-, Neben- und Hauptstrassen der Stadt sogar entlang der Autobahnen sind sie zu sehen. Die ganze Stadt strahlt in Violett und ist bekannt als die „Jacaranda City.“ Der Jaccaranda Baum kommt ursprünglich aus Südamerika, genauer aus Brasilien und Argentinien. Man findet sie aber mittlerweile auch in Australien, Mexico und auch in Zimbabwe.
Der erste bekannte Baum in Südafrika wurde 1830 von einem Tabakhändler von Brasilien nach Kapstadt gebracht. Pretoria bekam die ersten Jaccarandas 1888 als ein Gartenbaufachmann zwei Bäume aus Brasilien importierte und die bei einem Haus im Stadtteil Sunnyside pflanzte.1903 fand der städtische Gartenbaumeister in einer Lieferung von Pflanzensamen aus Australien Jaccaranda Samen, die fälschlicherweise in das Paket eingepackt wurden. Er kultivierte die Samen und 1906 schenkte er der Stadt Pretoria einige der Zöglinge. Diese Bäume gaben in ihrer Blüte ein solch schönes Bild ab, dass die Stadt entschloss, die Bäume grossflächig anzupflanzen. Die Jaccarandas wurden so bekannt, dass die Stadt Pretoria fortan als die „Jaccaranda-City berühmt wurde. Heute stehen insgesamt schätzungsweise gegen 70'000 Exemplare auf Stadtgebiet.
Ich habe diese Bäume nun mehrmals in voller Blüte gesehen und bin immer wieder von dieser Intensität der Farben überwältigt. Es ist wirklich ein eindrückliches Erlebnis in einer Strasse mit einer Allee aus Jaccarandas in voller Blüte zu fahren.
Pilanesberg / Sun City
Nach einigen Ruhetagen zuhause, hiess es am 4. Oktober bereits wieder Reisesack packen, der letzte Teil der dreiwöchigen „Adventure-Tour für Verwandte“ stand auf dem Programm. Die Fahrt in den Pilanesberg Nationalpark dauerte nur knapp 2 Stunden, dieses sehr attraktive Gamereserve (Game=Wild) liegt also praktisch vor unserer Haustüre..
Leider machte sich auch hier der Magen-Darm Käfer bemerkbar, der uns die ganzen drei Wochen begleitete. Es gefiel ihm sehr gut und so nistete er sich rundum bei fast allen Teilnehmern ein und einmal durch begann er wieder von vorne. Bei zwei ganz hartnäckigen (weiblichen) Mägen konnte er nichts bewerkstelligen, wir haben uns aber jedoch schon lange gefragt ob dort überhaupt welche vorhanden sind ;-)
Der erste Drive durch den Park am Nachmittag war sehr beeindruckend. Kaum auf der Piste erblickten wir die ersten Nashörner und ein riesiger Elefantenbulle brachte die umstehenden Autos resp. ihre Fahrer ziemlich ins schwitzen. Man sollt ja nicht näher als so 30m an die Tiere ran und ihnen immer einen Fluchtweg offen halten. Was machst Du aber, wenn Dir so ein vier Meter hohes und zehn Tonnen schweres Viech mit ausgestellten Segelohren auf dich zukommt???- Richtig- du schiesst ein Foto! Und dann aber Gas und weg! Beim Rückwärtsfahren mit Anhänger kam der eine Jeepfahrer doch arg in Bedrängnis.
Bei der Bakgatla Lodge am Parkeingang haben wir uns drei Chalets gemietet . Kaum da, wurden wir von einer Hochzeitsgesellschaft „annektiert“ und mussten unbedingt mit auf die Fotos. Die Einladung, mit ihnen weiter zu ziehen und bis zum bierseligen Ende mitzumachen haben wir auf Rücksicht auf unsere sensiblen, überstrapazierten Magennerven dankend abgelehnt.
Der nächste Tag führte uns durch den Park, vorbei an Giraffen, Elefanten, Nashörnern und Flusspferden direkt nach Sun City –in die Apotheke! Mittlerweile waren 4 Übriggebliebene ohne irgendwelches Leiden, es waren die Auserwählten für den Grosseinkauf beim Medizinmann.
Abends gingen wir mit den Hühnern zu Bett (bildlich), da wir frühmorgens (noch vor den Hühnern) aus den Federn wollten. Ein Earlymorningdrive sollte uns die erwachende Tierwelt näherbringen und tatsächlich, keine zehn Minuten später trottete vor uns ein Löwenpaar auf der Strasse. Kurz vor der Paarung erfüllte er (der Lionking) ihr (der Lionqueen) jeden Wunsch! Selbst für die Verrichtung eines wichtigen Geschäfts wich er nicht von ihrer Seite und wartete treu daneben bis es wieder weiter ging in Richtung Liebeslager. Ein eindrückliches Erlebnis zumal wir dann eine Stunde später die Laute des Löwenmannes bei der Paarung durch das ganze Tal hören konnten.
Seltene Katzen, wie der Serval erspähten wir ebenfalls, die Tierwelt frühmorgens mit den noch wachen nachtaktiven Tieren unterscheidet sich wesentlich von den tagaktiven immerwährend-fressen-müssenden Elefanten, Giraffen oder Nashörnern.
Valley of the waves
Der letzte Tag und auch der Tag der Rückkehr in unser „Basislager“ in Pretoria verbrachten wir zur grossen Freude der Jungs und auch von Grossätti in Sun City und dort nicht etwa im Casino, sondern im Valley of the waves, einem künstlich angelegten Sandstrand mit Wellenbad und spektakulären Wasserrutschen. Wir genossen den Tag an der Beach kehrten abends spät mit Unterbrüchen (der Käfer hatte nun Sämi erreicht) nach Hause zurück.
Bis zum Abflug unserer Gäste zurück in die CH blieben noch drei schöne Tage, in denen sich alle von ihren Leiden erholen konnten und auch Sämi durfte noch die ersten Tagen nach Schulbeginn zu Hause verbringen.
Ausgerechnet auf der Fahrt zum Flughafen gerieten wir in den Megastau, statt einer halbe Stunde benötigten wir mehr als zweieinhalb Stunden. Die Nerven der Flugpassagiere wurden arg strapaziert, die Angst, eine weitere Nacht bei uns zu verbringen brachte sie zum Zittern wie Espenlaub...
Mittwoch, 21. Oktober 2009
Lucas ist Südafrikanischer Meister!
Trotz der nicht optimalen Vorbereitung - er war eine Woche vor der Meisterschaft nicht mehr im Training – war Lucas einer der Favoriten. Er hatte ja bereits die Vorausscheidung und dann auch die Provinzausscheidung gewonnen. Da Gauteng als bevölkerungsreichste Provinz das grösste Kontingent an Turnern (10) schicken konnte, waren seine Chancen nicht sehr schlecht. Unter den Augen von Grosi und Grosätti wollte er sich natürlich besonders Mühe geben. Der Wettkampf verlief eigentlich zu seiner Zufriedenheit, nur am Pferd, seinem Lieblingsgerät, und am Barren machte er ungewohnte Fehler. Insbesondere am Pferd verlor er auf den Besten über 1 Punkt, eine enorme Differenz in einer Welt wo Zehntelspunkte entscheidend sind. Trotzdem stand er am Schluss zuoberst auf dem Podest mit knapp einem Punkt Vorsprung. Dazu kamen 2 Goldmedaillen am Reck und Boden und 3 Silbermedaillen am Sprung, Barren und den Ringen. Herzliche Gratulation!
Wein, Wal und Gewitter
Der nächste Morgen: Das wunderbare Abendessen im Weingut wirkte noch nach, die kulinarischen Sinne noch gereizt, schauten wir aus dem Fenster: Da war weder Simonsberg noch sonst ein Berg, geschweige irgendwas anderes als Grau zu sehen. Dazu regnete, resp. nieselte es. Ich hatte ein dejà-vu: Genau so sah es immer aus, wenn wir im Herbst in der CH Wanderferien machten, verhangen, Nieselregen und überhaupt kein Kurzhosenwetter!
Stellenbosch
Leider war auch keine kurzfristige Wetterbesserung in Sicht und wir entschieden uns, Stellenbosch und Franschhoek auszukundschaften. Der bekannte Weinort ist von seiner holländischen Vergangenheit geprägt und wirkt duch die kapholländische Architektur kleinmassstäblich und dadurch eher vertraut. Auch kulturell und kulinarisch unterscheidet sich die Region um Kapstadt sehr stark von den andern Teilen Südafrikas. Kapstadts Geschichte ist mehrheitlich von der Verschiedenartigkeit der Kulturen die hier geherrscht, resp. gelebt haben und deren Durchmischung geprägt. Franschhoek wurde von den aus Frankreich geflüchteten Hugenotten gegründet und man wähnt sich eher in einem Dorf in Frankreich als in Südafrika. Auch die französichen Nachnamen sind bis heute erhalten geblieben, es gibt sehr viele „de Villier“, „Fourie“, „du Plessie“ und „Roux“. Frankreich und das dazugehörende Weinerbe ist Teil der Südafrikanischen Geschichte.
Pinguine am Boulders Beach
Der zweite Tag führte uns bei recht angenehmen Wetter an die Küste bei Sommerset West und von dort über Simonstown zu den Kap-Pinguinen beim Boulders Beach. Die lustigen Kerle beeindruckten vor allem die Kinder, speziell Sämi, Lucas und ihre Cousine Anina konnten sich kaum mehr losreissen.
Cape of good hope
Der Höhepunkt des Tages war aber das Kap der guten Hoffnung. Der südlichste Punkt der Kaphalbinsel ist zwar nicht der südlichste Punkt Afrikas (Cape Aghulas) aber ist landschaftlich unglaublich schön. Auf dem ca. 300m hohen Felsen hat man eine sensationelle Aussicht und man kann sich bestens vorstellen, wie die Schiffe vor 300 Jahren mit den schwierigen Wetterverhältnissen gekämpft haben und dabei die Hoffnung auf eine erfolgreiche Umrundung nie verloren haben. Viele Wracks auf dem Meeresboden rund um die Kaphalbinsel zeugen jedoch von erfolglosen Versuchen.
Da dieser Ort auch ein touristischer Anziehungspunkt ist, gibt es natürlich auch Verpflegungsmöglichkeiten. Das kleine Restaurant mit Kantine haben aber auch die Paviankolonien entdeckt! Hier gibt es eine einfache Art der Nahrungssuche- lasse den Tourist das Essen bestellen, bezahlen und sobald er den Laden verlässt, entreisse ihm das Futter mit fürchterlichem Gebrüll. Etwa so steht es im Survivalbuch für Paviane und auch an uns ausgetestet... das erste Mal konnten Regula und Anina nur noch das Weite suchen und der Pie blieb auf der Strecke resp. verschwand irgendwo im Riiiieeesenmaul des Pavians. Das zweite Mal rannte Sämi dem Pavian davon, übergab Therese taktisch geschickt die Reste der Pizza worauf der Aff sich auf Therese stürzte und diese sich mit einem gezielten Wurf der Pizza und damit dem Viech entledigen konnte.
Der Westküste entlang ging es zurück und auf dem Rückweg ins Weinland dinierten wir äusserst gediegen im Weingut in Spier. Das grosse (Beduinen-)Zelt war gut gefüllt, das typisch südafrikanische Essen und der Wein erstklassig!
Kapstadt im Regen, so lautete das Motto des nächsten Tages. Die zweistündige Stadtrundfahrt war interessant, leider waren weder Tafelberg noch sonst viel mehr zu sehen und wir sind uns sicher, dass wir nicht das letzte Mal in Kapstadt waren. Das Essen im Belgischen Restaurant direkt an der Waterfront hat uns dann doch für das schlechte Wetter entschädigt.
Hermanus
Hermanus- DER Ort für Walbeobachtungen! Über den Franschhoekpass ging es am nächsten Tag an die Südküste durch eine sensationelle Landschaft und dies bei schönem aber nicht allzu heissem Wetter. In der Bucht von Hermanus tummelten sich unzählige Wale, die vom Festland aus mit blossem Auge zu beobachten waren. Für uns Binnenländer sind solche Erlebnisse natürlich immer wieder sehr speziell. Hier trennten sich unsere Wege für drei Tage, Bruno, Regula und Anina blieben in Hermanus währenddessen wir mit Liselotte und Heinz zurück nach Stellenbosch fuhren, da wir am drauffolgenden Tag nach Pretoria zurückfliegen mussten. Ja, mussten oder durften, da wir ja den wichtigsten Wettkampf hier in SA von Lucas nicht verpassen wollten. Die Südafrikanischen Gymnastik-Meisterschaften. Eine Woche lang wurden in Pretoria die Meister in den verschiedenen Kategorien im Kunstturnen, Rhytmischen Gymnastik, Trampolin, Akrobatik, Rope-Skipping, etc auserkoren.
Trotz nicht ganz optimaler Wetterbedingungen hat uns die Gegend um Kapstadt enorm gut gefallen. Es war das erste aber sicher nicht das letzte Mal!