Donnerstag, 10. Dezember 2009

Switzerland meets South Africa

Unter diesem Motto fand am 20.11. das Abschiedsfest für Andreas statt, der nach 10 Monaten bei der SDC wieder in die CH zurückkehrt.

Dieses Fest fand bei uns zuhause statt und ich als housekeeper war für den Einkauf verantwortlich. Ich delegierte mich auch sofort in die Küche, um die kulinarische Seite zu überwachen. Leider gab es niemanden wirklich zuüberwachen, deshalb musste ich selber ran. Das Menu war entsprechend dem Motto bunt gemischt um nicht zu sagen etwas gar gewagt!

Nosipho, die gute Fee in meiner Küche, sonst als Receptionistin im Einsatz hat eine ganze Woche lang das Festbier zuhause in Soweto aufgebraut. Es heisst Umqoboti und wird bei besonderen Anlässen zelebriert. Nachdem für die Ahnen einen Teil des Biers separiert wurde, mussten diese auch speziell gegrüsst werden. Auf den Knien, gegen die Tür gerichtet durfte dann aus der Holzschale getrunkenwerden.

Nach dem üblichen Oliven-Chips-Biltong-Apéro, ging der erste Gang an die Schweiz. Unser importiertes Fondue vom Chäsbueb kam zuseinen Ehren, wobei eher die Schweizer Vertreter dem verflossenen Käse zusprachen. Ephrem als Äthiopier fand ebenfalls gefallen daran, die Südafrikanischen Gäste hielten sich aber vornehm zurück. Nosipho kannte keine Gnaden mit dem CH Nationalgericht... es erinnere sie eher an verdorbene Kutteln (?!!).

Der Braai (BBQ) als Nationalsport von Südafrika besteht ausschliesslich aus Fleisch grillieren,..viel Fleisch; entsprechend habe ich auch eingekauft. Leider war das Wetter regnerisch und saukalt, wir mussten sogar unseren Gasofen auspacken und einheizen.

Draussen wurde nun also gegrillt und drin gegessen. Um das Schweizer Element zu berücksichtigen, habe ich die Fleischplatte zusätzlich noch mit Cervelats(!) und Schweinsbratwürsten angereichert, dazu kam der Pap (Maisbrei) von Nosipho, der Chakalaka von Nelly und weitere Salate. Die ganze Gesellschaft von beinahe 20 Personen sass gemütlich bei uns zuhause und genoss die lustige Stimmung.

Andreas bekam zum Abschied ein Bafana-Bafana (SA-Fussballnati) Shirt mit eigenem Namen, und ein Buch des Cartoonisten Zapiro mit politischer Satire über SA. Es war toll und hat allen sehr gefallen. Ausser..das nächste Mal muss ich eben noch mehr Bier kaufen..

Freitag, 13. November 2009

Klassenfotos

Alle Jahre wieder.... pünktlich für das Jahrbuch ...gibt es die ach so beliebten offiziellen Klassenfotos. Nur dass sie hier eher etwas formeller ausfallen als wie in der CH bekannt. Dort dürfen ja sogar noch Hip Hopper mit aufs Bild ..;-)
Lucas's Klasse, Grade 5a
Sämi's Klasse, Grade 7a
..einmal normal..
...und einmal "crazy"

Freitag, 30. Oktober 2009

Newcomer of the year

Caster und Lucas
Gestern Abend fand der Jahresabschluss des TUKS Sportteams in einem feinen Thai Restaurant statt. Lucas und ich erschienen ziemlich pünktlich (für SA Verhältnisse) und realisierten umgehend, dass wir wohl etwas underdressed waren. Die Herren und Jungs alle in Hemd und viele auch in Kittel und die Damen und Mädchen (wie es sich gehört) in Cocktailkleidern und High Heels.... Lucas in Shorts (Swiss-)T-shirt und Sandalen und ich zumindest in Hemd und langen Hosen. Auch hier müssen wir von einer anderen Kultur lernen!
In einem ersten Schritt wurden alle anwesenden Turner und Turnerinnen für ihr Mitmachen beim Universitätsclub TUKS geehrt, dann wurden noch die awards für den "gymnast of the year" und des "newcomer of the year" vergeben. Nicht ganz unerwartet wurde Lucas für seine vier Wettkampfsiege mit dem "newcomer of the year " ausgezeichnet.
So ganz clubintern stand plötzlich das wohl berühmteste Clubmitglied Caster Semenya (800m Weltmeisterin) vor uns und übergab dann noch einige Auszeichnungen, das war vielleicht eine Überraschung! Beim anschliessenden Buffet genossen wir die feine Thaiküche und mit einer weltberühmten Sportlerin am Nebentisch war es wirklich ein gelungener Abend. ..Und.... wir haben wieder was gelernt: Nächstes Jahr mit Hemd, langen Hosen und ev. mit Sakko ;-))

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Miaauuuuuu

Vor zwei Wochen ging das Geheule los. Mafalda, gerade mal zarte 5 Monate alt spürte den Frühling- und wie! Kaum dunkel gings ab auf die Pirsch, begleitet von einem unglaublichen "Gemiaue", ein schreiendes Baby kann da auf keinen Fall mithalten! Die ersten Nächte kam sie jeweils gegen morgen früh zurück, doch vor einer Woche blieb sie weg. Tagsüber fehlte einfach jemand im Haushalt und auch in der folgenden Nacht störte keine Mafalda unseren Schlaf.. Es war kaum zum aushalten. Ich verfasste eine Vermisstmeldung und fortan wurden alle Personen beim Siedlungseingang in grossen roten (digitalen) Buschstaben auf unseren tierischen Verlust hingewiesen. Im Petshop erstand ich ein Katzenhalsband, damit Mafalda, falls sie je wiederkommen sollte, in Zukunft mit allen notwendigen Informationen versehen war.
Dann... endlich.. lange 48 Stunden später marschierte Madam während eines Gewitters seelenruhig durch die Türe und erwartete wahrscheinlich noch Applaus! Klitschnass und ziemlich ausgehungert wie sie war, wurde sie von uns natürlich verwöhnt. Alle waren froh, dass sie den Weg zurück gefunden hatte.
So ging das natürlich nicht mehr weiter und am Montag meldete ich sie zur Sterilisation an.
Bereits am Dienstag war es soweit , Mafalda wurde operiert und bereits 5 Stunden später war sie wieder in ihrer gewohnten Umgebung bei uns zuhause. Total müde von der Narkose und ziemlich wackelig auf den Beinen hat sie den Rest des Tages und auch die ganze Nacht nur noch geschlafen. Auch gestern war sie noch langsam unterwegs doch bereits am Abend wagte sie die ersten Schritte in die nahen Büsche. Es geht ihr prima und in einer Woche wird sie auch wieder von den Nähten befreit sein. Heute morgen ist sie auf jeden Fall schon wieder ganz die Alte- nicht mehr ganz..!

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Gold Reef City

Anakonda, Golden loop, das waren die Schlagwörter in Gold Reef City. Das sind nicht etwa Tiere sondern Achterbahnen in diesem Vergnügungspark, ähnlich dem Europapark. Der Park ist mit diesen Wahnsinnsbahnen sehr attraktiv und wir haben nachdem wir Bea am Flughafen verabschiedet haben den Rest des Tag dort verbracht.

Anaconda-Ride

Die Jungs waren vor allem von der Anakonda mit Loopings und Schrauben begeistert und fanden, dass sie spektakulärer als der Bluefire in Deutschland sei. Wie auch immer, ich hielt mich nach der ersten Fahrt mit flauem Magen und Gleichgewichtsstörung vornehm zurück, doch die nächste Bahn musste ausgetestet werden. Der Golden Loop beschleunigt aus dem Stand in einen Looping, dann eine Gerade aufwärts-stop- das ganze rückwärts. Das war dann schon ziemlich eine Zumutung für die Magennerven, mindestens für meine. Ich frage mich, ob bei Kindern die Magennerven schon ausgebildet sind oder ob sie allenfalls ein Vergnügungspark-Gen haben, dass die Würgegefühle und das Hochziehen der Backen bis zu den Ohren bei der Beschleunigung verhindert??

Der ultimative Kick gabs dann aber beim freien Fall. Man stelle sich ein Achterbahnwägeli vor, zwei Reihen mit je 4 Personen, das tuckert den Schienen entlang zu einem Lift. Dort wirst du etwa 30m hochgezogen. Dann stehst du -normalerweise- 5 Sekunden, bis das Wägelchen dann senkrecht kopfüber in die Tiefe stürzt, im Boden verschwindet und dann wieder auf der Schiene an den Ausgangspunkt zurückfährt. Normalerweise! Ausgerechnet bei unserer Fahrt standen wir kurz vor dem freien Fall auf 30m Höhe und nichts ging mehr. Adrenalingeschwängert stellst du dir vor, was wohl alles an dieser Bahn nicht funktioniert. Ja schliesslich sind wir in Afrika und ja die Bahn ist ziemlich rostig und was macht jetzt dieser Typ an diesem Knopf?

Nach ca. 5 Min. die mir wie eine Stunde vorkamen und ich sämtliche Todesszenarien durchgespielt hatte drückte der Mann ENDLICH aufs Knöpfchen und los ging’s! Dieser Höllenritt ist so furchtbar, dass du nicht mal mehr schreien kannst! -Toll!

Ich denke, dass auch Lucas und Therese, die unten zugeschaut haben gewisse Ängste ausgestanden haben.

Abends bei Parkschliessung, hatten wir die meisten Attraktionen des Parks gesehen und erlebt resp. überlebt (je nach Sichtweise) und es ging dann von Johannesburg zurück nach Pretoria.

Bea zu Besuch

Der Fahrdienst zum Flughafen klappte diesmal besser als beim Abflug von Schwiegereltern, Schwager und Familie. Trotz einem Ministau war ich pünktlich beim Flughafen. Bea hatte dann zusätzlich noch die Ehre von Fans der Fussballnati aus SA und von Fernsehkameras empfangen zu werden.

Es freute uns natürlich, dass sie die ersten drei Tage ihrer Ferien in SA bei uns verbringen wollte. Für die weiteren zwei Wochen war sie dann mit Freunden im Südosten des Landes unterwegs. Zum Glück checkten wir am Flughafen noch kurz, ob das reservierte Auto ev. einen Tag später abholbereit wäre. Denn.... es war gar keine Reservation vorhanden!! Mit lächeln und freundlicher Versicherung, dass natürlich alles klappen würde, wurden wir verabschiedet.

Wir haben die drei Tage mit Bea sehr genossen, das Wetter war meistens gut ausser vielleicht in der Höhle des „Cradle of Humankind“. Höhlen sind ja dazu da, dass sie einem Schutz bieten ;-)

Die guten Gespräche bei noch besserem Wein haben uns gefallen, wir konnten den üblichen Tratsch austauschen und sind nun auch wieder über die neusten Veränderung in der Siedlung Nussbaum bestens informiert ;-)

Der Empfang der Freunde von Bea am Flughafen war dann etwas nervenaufreibender. Die ausgesprochen unfreundliche Dame bei der Autovermietung wollte uns partout nicht das gewünschte Auto liefern, erst nach Intervention des Managers und einer halbstündigen Warterei organisierten sie ein passendes Vehikel. Dafür hatte der nachkommende Kunde wahrscheinlich ebenfalls ein Problem...Schlussendlich klappt alles und wir machten uns alle auf unsere unterschiedlichen Wege.

Pretoria - The Jaccaranda City

Jedes Jahr im Frühling, d.h. ca. Mitte Oktober blühen alle Jaccaranda Bäume in der Stadt. Es ist ein unglaubliches Bild! Dieser eigentlich nicht einheimische Baum säumt die Quartier-, Neben- und Hauptstrassen der Stadt sogar entlang der Autobahnen sind sie zu sehen. Die ganze Stadt strahlt in Violett und ist bekannt als die „Jacaranda City.“ Der Jaccaranda Baum kommt ursprünglich aus Südamerika, genauer aus Brasilien und Argentinien. Man findet sie aber mittlerweile auch in Australien, Mexico und auch in Zimbabwe.

Der erste bekannte Baum in Südafrika wurde 1830 von einem Tabakhändler von Brasilien nach Kapstadt gebracht. Pretoria bekam die ersten Jaccarandas 1888 als ein Gartenbaufachmann zwei Bäume aus Brasilien importierte und die bei einem Haus im Stadtteil Sunnyside pflanzte.1903 fand der städtische Gartenbaumeister in einer Lieferung von Pflanzensamen aus Australien Jaccaranda Samen, die fälschlicherweise in das Paket eingepackt wurden. Er kultivierte die Samen und 1906 schenkte er der Stadt Pretoria einige der Zöglinge. Diese Bäume gaben in ihrer Blüte ein solch schönes Bild ab, dass die Stadt entschloss, die Bäume grossflächig anzupflanzen. Die Jaccarandas wurden so bekannt, dass die Stadt Pretoria fortan als die „Jaccaranda-City berühmt wurde. Heute stehen insgesamt schätzungsweise gegen 70'000 Exemplare auf Stadtgebiet.

Ich habe diese Bäume nun mehrmals in voller Blüte gesehen und bin immer wieder von dieser Intensität der Farben überwältigt. Es ist wirklich ein eindrückliches Erlebnis in einer Strasse mit einer Allee aus Jaccarandas in voller Blüte zu fahren.

Pilanesberg / Sun City

Nach einigen Ruhetagen zuhause, hiess es am 4. Oktober bereits wieder Reisesack packen, der letzte Teil der dreiwöchigen „Adventure-Tour für Verwandte“ stand auf dem Programm. Die Fahrt in den Pilanesberg Nationalpark dauerte nur knapp 2 Stunden, dieses sehr attraktive Gamereserve (Game=Wild) liegt also praktisch vor unserer Haustüre..

Leider machte sich auch hier der Magen-Darm Käfer bemerkbar, der uns die ganzen drei Wochen begleitete. Es gefiel ihm sehr gut und so nistete er sich rundum bei fast allen Teilnehmern ein und einmal durch begann er wieder von vorne. Bei zwei ganz hartnäckigen (weiblichen) Mägen konnte er nichts bewerkstelligen, wir haben uns aber jedoch schon lange gefragt ob dort überhaupt welche vorhanden sind ;-)

Der erste Drive durch den Park am Nachmittag war sehr beeindruckend. Kaum auf der Piste erblickten wir die ersten Nashörner und ein riesiger Elefantenbulle brachte die umstehenden Autos resp. ihre Fahrer ziemlich ins schwitzen. Man sollt ja nicht näher als so 30m an die Tiere ran und ihnen immer einen Fluchtweg offen halten. Was machst Du aber, wenn Dir so ein vier Meter hohes und zehn Tonnen schweres Viech mit ausgestellten Segelohren auf dich zukommt???- Richtig- du schiesst ein Foto! Und dann aber Gas und weg! Beim Rückwärtsfahren mit Anhänger kam der eine Jeepfahrer doch arg in Bedrängnis.

Bei der Bakgatla Lodge am Parkeingang haben wir uns drei Chalets gemietet . Kaum da, wurden wir von einer Hochzeitsgesellschaft „annektiert“ und mussten unbedingt mit auf die Fotos. Die Einladung, mit ihnen weiter zu ziehen und bis zum bierseligen Ende mitzumachen haben wir auf Rücksicht auf unsere sensiblen, überstrapazierten Magennerven dankend abgelehnt.

Der nächste Tag führte uns durch den Park, vorbei an Giraffen, Elefanten, Nashörnern und Flusspferden direkt nach Sun City –in die Apotheke! Mittlerweile waren 4 Übriggebliebene ohne irgendwelches Leiden, es waren die Auserwählten für den Grosseinkauf beim Medizinmann.

Abends gingen wir mit den Hühnern zu Bett (bildlich), da wir frühmorgens (noch vor den Hühnern) aus den Federn wollten. Ein Earlymorningdrive sollte uns die erwachende Tierwelt näherbringen und tatsächlich, keine zehn Minuten später trottete vor uns ein Löwenpaar auf der Strasse. Kurz vor der Paarung erfüllte er (der Lionking) ihr (der Lionqueen) jeden Wunsch! Selbst für die Verrichtung eines wichtigen Geschäfts wich er nicht von ihrer Seite und wartete treu daneben bis es wieder weiter ging in Richtung Liebeslager. Ein eindrückliches Erlebnis zumal wir dann eine Stunde später die Laute des Löwenmannes bei der Paarung durch das ganze Tal hören konnten.

Seltene Katzen, wie der Serval erspähten wir ebenfalls, die Tierwelt frühmorgens mit den noch wachen nachtaktiven Tieren unterscheidet sich wesentlich von den tagaktiven immerwährend-fressen-müssenden Elefanten, Giraffen oder Nashörnern.

Valley of the waves

Der letzte Tag und auch der Tag der Rückkehr in unser „Basislager“ in Pretoria verbrachten wir zur grossen Freude der Jungs und auch von Grossätti in Sun City und dort nicht etwa im Casino, sondern im Valley of the waves, einem künstlich angelegten Sandstrand mit Wellenbad und spektakulären Wasserrutschen. Wir genossen den Tag an der Beach kehrten abends spät mit Unterbrüchen (der Käfer hatte nun Sämi erreicht) nach Hause zurück.

Bis zum Abflug unserer Gäste zurück in die CH blieben noch drei schöne Tage, in denen sich alle von ihren Leiden erholen konnten und auch Sämi durfte noch die ersten Tagen nach Schulbeginn zu Hause verbringen.

Ausgerechnet auf der Fahrt zum Flughafen gerieten wir in den Megastau, statt einer halbe Stunde benötigten wir mehr als zweieinhalb Stunden. Die Nerven der Flugpassagiere wurden arg strapaziert, die Angst, eine weitere Nacht bei uns zu verbringen brachte sie zum Zittern wie Espenlaub...

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Lucas ist Südafrikanischer Meister!

Der Südafrikanische Meister

Trotz der nicht optimalen Vorbereitung - er war eine Woche vor der Meisterschaft nicht mehr im Training – war Lucas einer der Favoriten. Er hatte ja bereits die Vorausscheidung und dann auch die Provinzausscheidung gewonnen. Da Gauteng als bevölkerungsreichste Provinz das grösste Kontingent an Turnern (10) schicken konnte, waren seine Chancen nicht sehr schlecht. Unter den Augen von Grosi und Grosätti wollte er sich natürlich besonders Mühe geben. Der Wettkampf verlief eigentlich zu seiner Zufriedenheit, nur am Pferd, seinem Lieblingsgerät, und am Barren machte er ungewohnte Fehler. Insbesondere am Pferd verlor er auf den Besten über 1 Punkt, eine enorme Differenz in einer Welt wo Zehntelspunkte entscheidend sind. Trotzdem stand er am Schluss zuoberst auf dem Podest mit knapp einem Punkt Vorsprung. Dazu kamen 2 Goldmedaillen am Reck und Boden und 3 Silbermedaillen am Sprung, Barren und den Ringen. Herzliche Gratulation!

Wein, Wal und Gewitter

Wie wir es von Pretoria gewohnt sind zogen wir mit eher leichtem Gepäck von dannen, schliesslich befinden wir uns ja in Südafrika und nicht im winterlichen Europa. Bereits im Flugzeug nach Cape Town, als uns der freundliche Herr ganz vorne über die meteorologischen Zustände am Ankunftsort informiert, realisierten wir, dass wir womöglich bei der Kleiderwahl doch eher das Tablar mit den Winterkleidern hätten wählen sollen. Nun denn, bei der Ankunft begrüsste uns die Sonne bei immerhin über 20° und auch die Landschaft bei Moore’s End in den Bergen, mitten im Weinland zwischen Stellenbosch und Franschhoek, zeigte sich von ihrer wunderbarsten Seite. Die sonnengetränkte Bergkette rund um den Simonsberg wirkte im Abendrot ziemlich kitschig und auch die 3 Häuschen, die sich innenarchitektonisch doch ziemlich von der üblichen südafrikanischen Möbelkultur unterschieden, mochten uns zu begeistern. Der erste Eindruck unserer Unterkunft für die nächsten paar Tage war perfekt.

Der nächste Morgen: Das wunderbare Abendessen im Weingut wirkte noch nach, die kulinarischen Sinne noch gereizt, schauten wir aus dem Fenster: Da war weder Simonsberg noch sonst ein Berg, geschweige irgendwas anderes als Grau zu sehen. Dazu regnete, resp. nieselte es. Ich hatte ein dejà-vu: Genau so sah es immer aus, wenn wir im Herbst in der CH Wanderferien machten, verhangen, Nieselregen und überhaupt kein Kurzhosenwetter!

Stellenbosch

Leider war auch keine kurzfristige Wetterbesserung in Sicht und wir entschieden uns, Stellenbosch und Franschhoek auszukundschaften. Der bekannte Weinort ist von seiner holländischen Vergangenheit geprägt und wirkt duch die kapholländische Architektur kleinmassstäblich und dadurch eher vertraut. Auch kulturell und kulinarisch unterscheidet sich die Region um Kapstadt sehr stark von den andern Teilen Südafrikas. Kapstadts Geschichte ist mehrheitlich von der Verschiedenartigkeit der Kulturen die hier geherrscht, resp. gelebt haben und deren Durchmischung geprägt. Franschhoek wurde von den aus Frankreich geflüchteten Hugenotten gegründet und man wähnt sich eher in einem Dorf in Frankreich als in Südafrika. Auch die französichen Nachnamen sind bis heute erhalten geblieben, es gibt sehr viele „de Villier“, „Fourie“, „du Plessie“ und „Roux“. Frankreich und das dazugehörende Weinerbe ist Teil der Südafrikanischen Geschichte.

Pinguine am Boulders Beach

Der zweite Tag führte uns bei recht angenehmen Wetter an die Küste bei Sommerset West und von dort über Simonstown zu den Kap-Pinguinen beim Boulders Beach. Die lustigen Kerle beeindruckten vor allem die Kinder, speziell Sämi, Lucas und ihre Cousine Anina konnten sich kaum mehr losreissen.

Cape of good hope

Der Höhepunkt des Tages war aber das Kap der guten Hoffnung. Der südlichste Punkt der Kaphalbinsel ist zwar nicht der südlichste Punkt Afrikas (Cape Aghulas) aber ist landschaftlich unglaublich schön. Auf dem ca. 300m hohen Felsen hat man eine sensationelle Aussicht und man kann sich bestens vorstellen, wie die Schiffe vor 300 Jahren mit den schwierigen Wetterverhältnissen gekämpft haben und dabei die Hoffnung auf eine erfolgreiche Umrundung nie verloren haben. Viele Wracks auf dem Meeresboden rund um die Kaphalbinsel zeugen jedoch von erfolglosen Versuchen.

Da dieser Ort auch ein touristischer Anziehungspunkt ist, gibt es natürlich auch Verpflegungsmöglichkeiten. Das kleine Restaurant mit Kantine haben aber auch die Paviankolonien entdeckt! Hier gibt es eine einfache Art der Nahrungssuche- lasse den Tourist das Essen bestellen, bezahlen und sobald er den Laden verlässt, entreisse ihm das Futter mit fürchterlichem Gebrüll. Etwa so steht es im Survivalbuch für Paviane und auch an uns ausgetestet... das erste Mal konnten Regula und Anina nur noch das Weite suchen und der Pie blieb auf der Strecke resp. verschwand irgendwo im Riiiieeesenmaul des Pavians. Das zweite Mal rannte Sämi dem Pavian davon, übergab Therese taktisch geschickt die Reste der Pizza worauf der Aff sich auf Therese stürzte und diese sich mit einem gezielten Wurf der Pizza und damit dem Viech entledigen konnte.

Der Westküste entlang ging es zurück und auf dem Rückweg ins Weinland dinierten wir äusserst gediegen im Weingut in Spier. Das grosse (Beduinen-)Zelt war gut gefüllt, das typisch südafrikanische Essen und der Wein erstklassig!

Kapstadt im Regen, so lautete das Motto des nächsten Tages. Die zweistündige Stadtrundfahrt war interessant, leider waren weder Tafelberg noch sonst viel mehr zu sehen und wir sind uns sicher, dass wir nicht das letzte Mal in Kapstadt waren. Das Essen im Belgischen Restaurant direkt an der Waterfront hat uns dann doch für das schlechte Wetter entschädigt.

Hermanus

Hermanus- DER Ort für Walbeobachtungen! Über den Franschhoekpass ging es am nächsten Tag an die Südküste durch eine sensationelle Landschaft und dies bei schönem aber nicht allzu heissem Wetter. In der Bucht von Hermanus tummelten sich unzählige Wale, die vom Festland aus mit blossem Auge zu beobachten waren. Für uns Binnenländer sind solche Erlebnisse natürlich immer wieder sehr speziell. Hier trennten sich unsere Wege für drei Tage, Bruno, Regula und Anina blieben in Hermanus währenddessen wir mit Liselotte und Heinz zurück nach Stellenbosch fuhren, da wir am drauffolgenden Tag nach Pretoria zurückfliegen mussten. Ja, mussten oder durften, da wir ja den wichtigsten Wettkampf hier in SA von Lucas nicht verpassen wollten. Die Südafrikanischen Gymnastik-Meisterschaften. Eine Woche lang wurden in Pretoria die Meister in den verschiedenen Kategorien im Kunstturnen, Rhytmischen Gymnastik, Trampolin, Akrobatik, Rope-Skipping, etc auserkoren.

Trotz nicht ganz optimaler Wetterbedingungen hat uns die Gegend um Kapstadt enorm gut gefallen. Es war das erste aber sicher nicht das letzte Mal!

Dienstag, 13. Oktober 2009

Besuch aus der CH

Der erste längere Besuch aus der CH stand auf dem Programm. Heinz und Liselotte sowie Bruno, Regula und Anina sind am 19.September in Jo'burg gelandet und wollten sich das Land in dem die Tochter resp. Schwester mit Familie lebt und arbeitet etwas genauer unter die Lupe nehmen.
Die ersten paar Tage, bis die Jungs ebenfalls in die Schulferien verabschiedet wurden, haben sie das Nichtstun bei uns zu Hause genossen, einige kurze Ausflüge und Stadtbesichtigung ausgenommen.

Freitag, 18. September 2009

Oktoberfest

Der Name Oktoberfest spaltet die Gemüter ja bekanntlich beachtlich. Die Einen sind die totalen Fans und reisen Jahr für Jahr nach München um sich die hektoliterweise den gelben Saft einzuverleiben- die Andern.. na ja..sind froh, wenn sie sich nicht damit abgeben müssen, dem Namen nach kennen es aber alle!
Ich für meinen Teil gehöre wohl eher zu den moderaten Zweiten, die sich auf keine der beiden Seiten zumindest nicht fundamentalistisch zugehörig fühlt.. Zugegebenermassen habe auch ich gerne zwischendurch ein "kühles Blondes".
So stand ich letzte Woche tatsächlich vor der Premiere. Das erste Mal an einem Oktoberfest und das in deutscher Umgebung im südlichen Afrika. Wie das wohl ist, sind die ausgewanderten Deutschen noch linientreu oder haben sich die Kulturen vermischt? Mit solch wichtigen Fragen konfrontiert wagte ich mich im Schutze der Schüler bereits am Freitagabend auf die Wiesen. Diese waren auf dem Grundstück der Deutschen Schule und Sämi musste mit seinen Klassenkameradinnen und -kameraden Bretzel und Lose verkaufen. Der Fahrer (also ich) hatte während dieser Zeit Gelegenheit das Gelände und die diversen Stände und Zelte zu bewundern und die ersten Gespräche zu führen und auch mal ein Bierchen zu trinken. Schliesslich musste ich mich ja professionell auf meinen Einsatz am Samstagnacht als Bierkasseur vorbereiten.
Die Stimmung erinnerte mich sehr stark an ein Turnfest, ausser das die Besucher nicht soooo sportlich in Erscheinung traten.
Das ganze Oktoberfest ist ein Gemeinschaftswerk der Schule und vorallem der Eltern und Kinder. Es ist aber weit über Pretoria hinaus bekannt und so mancher ehemaliger Student mag sich an die bierselige Zeiten während dem Studium erinnern und vorallem davon erzählen.
So waren wir als Eltern im Einsatz, zuerst beim Cake Bachen für die Mokkastube, dann Therese beim Zuckerwatten- und Popcornstand und ich in der Nacht wie gesagt an der Bierkasse. Die älteren Schüler hatten ihren Einsatz als fliegende Händler.
Die Jungs mussten auch je 5 Eintrittskarten verkaufen, die wir schlussendlich selber finanzierten und die lokalen Angestellten vom DEZA Büro zum Fest einluden.
Es erinnerte mich auch sehr stark an die typischen Dorffeste in der Schweiz, wie sie im Sommer Wochenende für Wochenende stattfinden. Die Eltern im Einsatz oder beim gemütlichen Schwatz, die Teenies am flirten und die Jüngeren, die bei den diversen Marktständen und "achterbahnähnlichen "Maschinen ihr Taschengeld loswurden.
Die von uns eingeladenen Nosipho mit Tochter, Nelly mit Freund, Sam mit Roselyn und Familie und wir haben uns im Festzelt mit der Musik einer "Umpah-Band" und mit Eisbein und Sauerkraut prächtig unterhalten. Nosipho hat nach einem Lied bereits einen Walzer hingelegt, sie ist einfach begabt und braucht nicht so wie wir "Weissen" einen 2-monatigen Tanzkurs...
Wir liessen uns durch das Festgelände treiben und die heissen Temperaturen von 33° machten es uns einfach die notwendige Flüssigkeit aufzunehmen ;-) Lucas und Sämi verbrauchten ihr Geld vorallem beim "Banansplit", "Breakdancer", "Spukhaus", etc.
Die Sicherheit auf dem Festgelände war durch ein Riesenaufgebot von Sicherheitskräften gewährleistet und die rigorosen Eingangskontrollen haben ebenfalls dazu beigetragen.
Therese war den ganzen Tag von ihrem Einsatz gekennzeichnet, sie war über und über von Candyfloss (Zuckerwatte), die es ihr um die Ohren geblasen hat. So klebriges Zeugs ist nichts für mich, ich habe mich dem Bier verschrieben. ..Diese Aussage erzeugt aber auch wieder einen falschen Eindruck...Besser: Ich stand nachts von 21.00 - 23.30 (Feierabend!) an der Bierkasse und habe so auch die blaue Seite der SüdafrikanerInnen kennengelernt...!
Es war wirklich ein gelungenes Fest und für uns natürlich auch wichtig, da es wirklich DER Fundraising-Anlass der Deutschen Schule ist. Die Einnahmen fliessen in den Betrieb und den Unterhalt der Deutschen Schule.
Unser erstes Oktoberfest war wirklich ein positives Erlebnis und wir werden uns im nächsten Jahr sicher bereits als Insider fühlen.

Mittwoch, 2. September 2009

Frühlingsbeginn

Frühlingsbeginn!!- Der 1. September ist der offizielle meteorologische Frühlingsbeginn und mit ihm sind die Temperaturen gestiegen. Die Leute setzen ab diesem Datum die Wollmützen ab und stürzen sich direkt von der Winterkleidung in die Shorts!!-Die spinnen die Südafrikaner ;-))..In der ersten Septemberwoche sind 30-32° angekündigt und gestern war es mit 31° bereits in diesem Bereich.
Bereits vor einer Woche beim Besuch am Hartbeesport-dam kamen die ersten Sommergefühle auf, die Lage am See mit den Palmen und den Ferienhäuser erinnerte uns sehr stark an das Tessin, im speziellen Lugano, Morcote, etc. Auch wenn die Tiere wie im Zoo hinter Gitter gehalten werden, hat sich der Besuch des Snake and animal park gelohnt. Der Park verfügt über ein breites Spektrum von einheimischen Schlangen und Reptilien, einigen davon möchte ich hier jedoch nicht Auge-in-Auge gegenüberstehen. Die dazugehörende "show" lieferte uns noch einiges an backgroundinformationen über die Schlangen. Man findet zum Beispiel in SA die weltweit giftigsten Schlangenarten, deren einziger Biss zwischen 48'000 und 100'000 Mäuse töten könnten (!) Ennet dem Dam ist (auch für Touristen) ein Markt mit unendlich vielen afrikanischen Spezialitäten, von Voodoo bis Giraffenskulptur. Wir konnten einem Holzkrokodil einfach nicht widerstehen. :)
Das heimische Leben wurde natürlich weiter geprägt von unserer "Mafalda". Sie ist mittlerweile 31/2 Monate alt und weiss nun genau was sie nicht will und weiss auch, wie sie us um den Finger wickelt. Tagsüber schläft sie meistens aber am Abend erwacht der Tiger in ihr. Sie streift durch unseren Garten"dschungel" und klettert auf Palmen - von welcher wir ihr dann wieder runterhelfen mussten- nein, sie lernt und mittlerweile hat sie auch ihre Lieblingsorte gefunden.
Lucas hat ein sehr gedrängtes Programm mit Schule, Training und Hausaufgaben, es bleiben ihm praktisch nur die Wochenenden (Fr-So) um sich etwas Freizeit zu gönnen. Dazu kommt natürlich noch das Englisch, das ihn auch noch fordert. Im Moment muss der Arme innerhalb von zwei Wochen ein deutsches und ein englisches Buch lesen, zusammenfassen und vortragen...
Sämi ist ziemlich intensiv (manchmal für meinen Geschmack etwas zu intensiv) am Computer und teilt seine Ideen, Ansichten, Sprüche usw. auf Facebook oder mailt mit seinen Kollegen und Kolleginnen in der CH und hier in Pretoria. Er ist aber auch hier in Silver Lakes viel mit Schulkollegen unterwegs. Er ist nach wie vor DIE Bezugsperson von Mafalda und gibt sich sehr gut mit ihr ab.
Therese arbeitet den ganzen Tag im Büro und ist damit beschäftigt, die finanziellen Asekte der DEZA im südlichen Afrika in den Griff zu bekommen und ein Controlling aufzuziehen, das auch diesen namen verdient. Leider kämpft auch sie mit dem Formularkrieg und den manchmal etwas sehr gewöhnungsbedürftigen Arbeits-abläufe und -einstellungen der lokalen Mitarbeiter.
Bei mir habern sich die Tagesabläufe ein wenig eingespielt und versuche nun auch gesundheitlich mich in den Griff zu bekommen. Die fehlende Bewegung versuche ich nun _Herr Branson sei dank-in einem Virgin-active Fitnessclub zu kompensieren. Leider haltet sich der Motivationschub dazu in Grenzen. Ich gebe mir aber alle Mühe, dass die Gewichtsanzeige im erträglichen Rahmen bleibt!
So nun ist Frühling-draussen 32° und wir haben am Sonntag das erste Mal den Pool ausgenutzt und uns ins 15° kalte Wasser gestürzt! Fast wie in die Aare im Frühling (würde ich nie machen!!) Es ist schon etwas anderes, wenn du morgens aufstehst und weisst, es ist einfach sonniges Wetter. Es ist zwar jeweils noch kalt doch das ändert sich innerhalb von 1 Stunde. Das letzte Mal Regen hatten wir am 1. August, es wird langsam trocken und staubig und man merkt, dass ein "Gutsch" Regen nicht das Dümmste wäre. Nun jetzt im September bis ca. November soll es jeden Tag kurz regnen - um 17.00h wie mir gesagt wurde-,wir werden ja sehen.

Donnerstag, 20. August 2009

News der letzten 2 Wochen

Limonen oder Zitronen direkt vom Baum pflücken – das war der Wunsch von Therese. So machten wir uns eines schönen Sonn-Tages auf um die Umgebung nach Gartencentern abzuklappern. Zurück kamen wir dann mit einem Limonenbaum, einem Olivenbaum und drei Hibisken nicht zu schweigen von der ¨¨ä----öööö (das war die Katze, die über die Tastatur gewatschelt ist) Pfefferminze, dem Kaktus für Sämi und noch ein paar anderen Kleinigkeiten... Sämi hat nun seinen ersten Baum gepflanzt und ist stolz darauf. Der Rasen war aber so hart, dass ihm der Gärtner noch geholfen hat. Wir hoffen nun natürlich, dass der Limetree bald möglichst viele Limonen liefert, Blüten sind jedenfalls ganz viele dran.

Ich und Katzen, kein Thema...! ..Dachte ich. Das Resultat der demokratischen Abstimmung innerhalb der Hausbewohner hat 4 Beine miaut und sitzt nun vor meinem Bildschirm. Soviel zu meinem Einfluss in der Familie. Gerechterweise muss ich anfügen, dass ich schlussendlich das OK zu einer Katze gegeben habe. Vorallem die Jungs haben mich weichgeklopft (weisch die sie doch soooo härzig!..)

Am Mittwoch vor einer Woche kam plötzlich ein Anruf von Therese, die wiederum einen Anruf einer Bekannten erhalten hatte. Eine 12 Wochen alte Katze suchte ein neues Heim und war in der Tierklinik „ausgestellt“. First come-first serve hiess das Motto und wir nichts wie los in die Klinik und das in einem Käfig gesetzte Kätzchen hat sofort das Herz aller Anwesenden, inkl. Wartsaal erobert. Nach allem Papierkram wurden die ersten Impfungen gemacht und wir durften das Büsi nach Hause nehmen. Auf dem Weg deckten wir uns noch kurz vor Ladenschluss mit den nötigsten Sachen für einen katzentauglichen Haushalt ein - das war’s, wir waren um einen Hausbewohner reicher!

Mittlerweile hat sie ihre anfängliche Scheu abgelegt und rennt nun mit Highspeed durch die Wohnung. Sie hat Sämi als ihren Held und Beschützer annektiert und übernachtet grundsätzlich nur in seinem Zimmer. Die letzten paar Tage an denen Sämi eine virale Bronchitis auskurieren musste, hat sie sein Bett bewacht und ihn „beschützt“. Sie ist total verspielt und mittlerweile hat sie wohl auch mich mit ihrer Anwesenheit überzeugt..

Lucas hat am Freitag seinen zweiten Wettkampf absolviert, einen Qualifikationswettkampf der Region Gauteng –north. Er hat diesen nun mit noch höherer Punktezahl (74.90) als beim ersten Wettkampf und mit mehr als zwei Punkten Vorsprung gewonnen. Da er auch bei den einzelnen Geräten überzeugte holte er sich neben Gold in der Gesamtwertung noch an 4 anderen Geräten Gold, dazu je eine Silber- und eine Bronzemedaille. Er ist nun für die Provinzmeisterschaft Gauteng qualifiziert und startet dort für die Region Gauteng-north. Bei einer weiteren Qualifikation bei diesem Wettkampf, würde er Gauteng an den südafrikanischen Meisterschaften vertreten. Let’s see! Gratulation für die Super- Leistung.

@home lief auch einiges, Lucas hat mit 2 Schulkollegen am Samstag bei uns im Garten im Zelt übernachtet, nachdem die drei letztes Wochenende bei einem andern übernachtet haben! Es war sehr kalt und die drei haben sich im Zeierzelt aneinander gedrückt ;-).

Ebenfalls am Samstag bekamen wir den ersten Besuch aus der CH, es hat uns sehr gefreut, dass Ändu und Carine auf ihrem Weg in den Krüger bei uns Halt gemacht haben. Bei einem ausgedehnten Mittagessen haben wir einige Infos ausgetauscht und wir konnten ihnen noch ein paar „Insider“-Tipps (tönt völlig überheblich..) weitergeben.

So, that’s it,, Fortsetzung folgt demnächst.

Samstag, 8. August 2009

Erster Wettkampf - erster Sieg

Nach 7 Trainings bei den TUKS in Pretoria fand gestern abend der erste Wettkampf im Kunstturnen in Centurion statt, ein Einladungswettkampf des örtlichen Vereins. Lucas hatte in den erwähnten Trainings Zeit um sich umzuschauen, einzuleben, die anderen Übungen einzustudieren und diese zum Teil anderen noch nie geturnten Teile zu üben.
Dann hat er zugeschlagen.... Ausgenommen am Boden, bei welchem er als Erster starten musste stand er bei jedem anderen Gerät auf dem Podest!
Im Unterschied zu den Rangverkündigungen in der CH werden hier die Wertungen der drei Ersten an den einzelnen Geräten separat verlesen und auch jeweils mit einer Medaille ausgezeichnet. Lucas räumte ziemlich ab:
Silber beim Pferdpauschen, Bronze bei den Ringen, Gold beim Sprung, Silber beim Barren und Reck und Gold in der Gesamtwertung. Die Augen leuchteten und er sagte: "So viele Medaillen habe ich nicht einmal in einer Saison in der CH geholt!"
Gratuliere Lucas, das war ein super Einstieg ins Kunstturnen in Südafrika!
Die Wettkampfsaison ist damit lanciert es folgen die weiteren Wettkämpfe:
14./15. August Regionalmeisterschaft Gauteng North (Qualifikation)
4./5. September Provinzmeisterschaft Gauteng
28.9.-3.10 Südafrikanische Meisterschaft

Mittwoch, 5. August 2009

mama, brothers and sisters

"Thank you my brother"... "can I help you maaama?".. Mensch haben wir hier eine gigantische Verwandtschaft! Lucas und Sämi haben mittlerweile das Zählen ihrer Brüder und Schwestern aufgegeben. Meistens wenn sie sich mit der einheimischen schwarzen Bevölkerung unterhalten - oder zumindest einige erste englische Worte wechseln - sind sie sofort von Brüdern und Schwestern umgeben. Eben "thank you brother" oder "let me do this for you my brother" ist hier Umgangssprache und Therese ist einfach "maaama". Dies hat nichts damit zu tun, dass sie sich besonders mütterlich eingesetzt hätte sondern hier ist es eher eine Respektsbezeugung. Ich selber habe meine Verwandtschaft ebenfalls mit vielen "brothers and sisters" aufgestockt, es ist immer gut zu wissen, eine grosse Familie zu haben, auf die man sich verlassen kann.... ;-)

Dienstag, 4. August 2009

Adressen-Vielfalt

Wo bin ich?- Das ist in Südafrika eine zentrale Frage. Da wirst du immer nach zwei Adressen gefragt, die Wohnadresse und die Postadresse. Die stimmen aber nie überein, da die Post nicht an die Wohnadresse geliefert wird- wenn sie geliefert wird... So muss ich mich nun daran gewöhnen, mindestens zwei Adressen zu haben, in unserem Fall natürlich drei. Wir haben ja noch die Kurieradresse des EDA, die am schnellsten für Post aus der CH funktioniert. Also für all jene unter Euch, die uns per Post kontaktieren möchten: Für Briefpost die Kurieradresse, für grössere Post wie Pakete ;-) die Postadresse in Hatfield, Pretoria und wohnen tun wir in Silver Lakes, Pretoria. -Kein Problem!
Um die Adressen zu erhalten, schickt mir doch einfach ein Mail danielbaum.za@gmail.com
Also los!

Freitag, 31. Juli 2009

Erste Schulwoche

Letzten Montag hat jetzt nun die erste "ordentliche" Woche mit Schule, Training und Arbeitsalltag begonnen. Am Sonntag Abend mussten Sämi und Lucas all ihre Schulbücher und sonstiges Schulmaterial bereitstellen, war das ein Gejammer der beiden Ärmsten! "Die Ferien sind schon vorbei",..."Der Horror beginnt,".. und ähnlich kreative Ausdrücke haben sie zum Besten gegeben, man konnte meinen , Schule sei das Schlimmste. Zugegeben es ist ja schon unangenehm, in einem fremden Land in einem fremden Schulsystem in eine Klasse einzutreten, wo dich kein Schw.. kennt. Dann noch fremde Sprachen, die du nicht beherrschst... ich kann den Beiden ein ganz wenig nachfühlen!
In der Schule wurden sie jedoch sofort von den neuen Klassenkameraden freundlich aufgenommen und der Horror beschränkte sich auf ein paar wenige Fächer: Lucas hat im Englisch nur Bahnhof verstanden und bei Sämi war der Unterricht in WUS (Wirtschaft und Soziologie) ITC (Informatik), Kunst und natürlich im Englisch auf Englisch. Naja eine Powerpoint Präsentation auf Englisch zu verfassen oder sich mit Fachwörter in der Wirtschaft (Finanzierungen, etc.) herumzuschlagen ist tatsächlich ein sehr schwieriger Einstieg.
Nach einer Woche ist das fazit jedoch durchaus positiv, sie haben sich gefunden und auch sind bereits Schulfreunde in unserem Haus aufgekreuzt-ist doch ein gutes Zeichen!
Lucas hat am Montag auch mit dem Training an der Uni Pretoria (TUSK Sports) begonnen. Mit seinem aktuellen Können ist er bereits bei den Besten seines Alters, jedenfalls waren sie alle von ihm hellauf begeistert. Er turnt das Level 6 (was immer das auch heisst) und startet bereits am 14./15 August mit einem ersten Wettkampf ein Regionalwettkampf der Provinz. Gemäss Coachhat er gute Chancen zu gewinnen. Wir werden ja sehen, aus meiner Sicht ist das Niveau allgemein bescheidener als in der CH und ich hoffe, dass sich Lucas entsprechend seinen Wünschen entwickeln kann. Die Wettkampfsaison hat hier nun gerade begonnen, Lucas wird also ein sehr wettkampfintensives 2009 haben. Er turnt von Mo bis Do jeweils nach der Schule von 15.30h bis 19.00h.
Sämi hat die Nachmittag bis anhin vor allem mit dem Erledigen der Hausaufgaben verbracht. Wir werden die ersten Wochen abwarten und dann entscheiden wann und wieviel er Klavierunterricht nimmt oder welchen Sport und wo er ihn ausüben kann. Rugby, Cricket, oder doch eher Ropeskipping oder Acrobatics.....? Wir werden ja sehen...
Heute waren wir in der Residenz des CH Botschafters beim offiziellen Empfang zum Nationalfeiertag eingeladen. Es hat sich wirklich gelohnt, dem Dress Code zu folgen und die Schale aus dem Schrank zu holen, denn es war wirklich ein äusserst angenehmer Anlass mit Raclette im Park der Residenz. Dazu hiess es natürlich überall "Ohh, nice to meet you" und das Networking funktionierte wunderbar. An Erfahrung und einigen Businesskarten reicher beendeten wir den Tag mit einem Nachtessen im Golfclub unserer Wohnsiedlung.

Ferien

In den letzten drei Wochen haben wir uns nun etwas eingelebt, erste Ferientage im Süden verbracht und nun bereits die erste "ordentliche" Woche hinter uns gebracht.
Therese hat sich vom 13.-26 Juli Ferien genommen. Die ersten drei Tage haben wir uns durch etliche Einrichtungshäuser und andere Konsumtempel gekämpft, um noch fehlende Möbel und Acsessoirs zu evaluieren, ...der landestypische Einrichtungsgeschmack ist schon seeeeeehr speziell.... wie auch immer, es gibt zwischendurch einige Sachen, die mein ästhetisches Empfinden nicht unbedingt befriedigen aber zumindest nicht ausserordentlich beleidigen ;-)
Am 16.7. gings dann los Richtung Ithala Game Reserve (http://www.southafrica-travel.net/Parks/e_ithala.htm) und damit auch Richtung Süden genauer zuerst Richtung Südosten der Grenze zu Swaziland entlang und dann ins Hinterland. 350 km sind locker zu machen an einem Tag.. dachten wir! Morgens um 9.00h abgefahren und dann erst nach 17.00h im Park angekommen. Wichtig für uns war aber, dass wir nicht im Dunkeln fahren wollten (sehr gefährlich wegen Tieren und Menschen) Natürlich sind die Strassen (aussgenommen der Autobahn) nicht zu vergleichen mit jenen in der CH, dazu kommt, dass von den Kohleminen hunderte von Lastwagen auf den einspurigen Strassen unterwegs und fast nicht zu überholen sind. Die kriechen dann mit 10-20 kmh den "Hoger" hinauf. Zusätzlich war dann die Strecke von Piet Retief bis nach Pongola mit x Baustellen nur einspurig und wechselseitigem Verkehr befahrbar (ca. 3 Std für 90 km!). Genug über den Verkehr gelästert, den muss man einfach so akzeptieren und daher auch mehr Zeit einrechnen.
Im Ithala Game Reserve (Game=Wildtiere) gibt es keine Zäune rund um die Lodges, die Tiere haben (theoretisch) freien Zutritt aber ausser vor Affen, die sogar die Kühlschränke öffnen, braucht man sich nicht gross vorzusehen. Sämi hatte auf der Terrasse sogar ein tête-à-tête mit einem bushbaby (Galagos, Lemurenart), die normalerweise extrem scheu sind.
Durch den Park führen ein paar drive's die man mit dem Auto befahren kann. Wir waren bereits zum ersten Mal froh, haben wir uns beim Autokauf für ein 4x4 Modell entschieden, die Schräglagenbachbettgeröllhalde konnte uns nichts anhaben.. Wir hatten wunderbare Begegnungen mit den "Pumbas", die "warthog's" (Warzenschweine), verschiedenen Antilopenarten und Giraffen, daneben viele farbige Vögel und auch vielen Nashornhaufen, leider fehlte das Nashorn dazu!
Tagsdrauf hatten wir die Gelegenheit morgens um 6.00h mit einem Ranger eine Jeeptour zu machen und bereits nach ein paar Minuten konnten wir in der Morgendämmerung eine Nashornmutter mit Nachwuchs beobachten. Dazu ein Bulle, der sich hartnäckig immer wieder der Mutter näherte um sich dann beim kleinsten Schnauben der Dame fluchtartig in die Büsche zu schlagen. Keine Chance für den verliebten, armen Kerl! Die Fahrt im Morgengrauen und schon bald bei aufgehender Sonne war ein atemberaubendes Naturerlebnis. Saukalt bei Minustemparaturen, eingehüllt in Wolldecken konnten wir nochmals verschiedene Tiere bestaunen, die sich sicher ihrerseits über die frühmorgendlichen Störefriede wunderten. Schon bald ging es weiter Richtung Süden nach St. Lucia am Indischen Ozean und mit jedem gefahrenen Kilometer wurde es wärmer und wärmer und in St. Lucia konnten wir uns am Meer kaum vorstellen, am Morgen so gefroren zu haben. Das Dorf lebt vom Tourismus und hat sich entsprechend darauf eingestellt. Es ist ihnen sehr wichtig, dass die Besucher naturnah und naturgerecht die verschiedenen Attraktionen im Wetlandspark (http://www.southafrica-travel.net/Parks/e_lucia.htm) begehen. Wir genossen das wärmere Winterwetter am Indischen Ozean und haben einen Tag für das Cape Vidal reserviert, das für seine Landschaft und auch für das Schnorcheln bekannt ist. Trotz Winter genossen wir einige Stunden am Strand und Sämi konnte die vielen farbigen Fische mit der Taucherbrille bestaunen. Da der Strand ziemlich flach war, war er auch vor Haien sicher und die Wale konnten wir weit draussen nur vermuten.
Das grosse Erlebnis war dann am nächsten Tag angesagt: Whalewatching! Kaum auf dem Meer mit einem eher kleineren Boot, landeten wir bereits in mitten einer Delphinherde, kaum zu glauben! Doch es warteten die grössten Säuger der Erde...ca. 5km vor der Küste sind wir dann auf mehrere Buckelwale gestossen, die eindrücklich um unser Boot schwammen und sich nicht aus der Ruhe bringen liessen. Ein solch gigantisches Wesen aus nächster Nähe zu betrachten ist sehr imposant. Auch imposant war der Umgang mit dem Boot, dass für die Landung mit highspeed so schnell auf den Strand fuhr, dass es mich durch die Luft schleuderte!!! Keine Sache für schwache Nerven oder was machen sie eigentlich mit noch älteren Leuten?? Tja whalewatching ist eben nur etwas für Leute mit Standfestigkeit. Nachmittags hielten wir uns in einem gemütlicheren Schiff auf, es ging durch die Wetlands wo sich mehrere Flusspferdfamilien und Krokodilgruppen aufhielten. Ein weiteres Highlight!
St. Lucia war wunderbar und ich denke, dass wir sicher nicht das letzte Mal dort waren. Auch das andere, das ländliche "wirkliche" Südafrika war eine tolle Erfahrung, insbesondere für Lucas und Sämi war das Kennenlernen des Afrika's , das sie in ihren Köpfen haben auch sehr speziell. Dass sie nun die einzigen Weissen waren und dass das Tragen von Schuhen keine Selbstverständlichkeit ist oder dass das Fleisch anders verkauft wird, wenn es überhaupt irgend einen Laden zum Kaufen von Waren gibt...Es war beeindruckend,Kwazulu Natal mit all seinen Parks ist eine Reise wert!
Die Rückfahrt nach Hause, die immerhin ca. 600km betrug haben wir nun aus den Erfahrungen der Hinfahrt wohlweislich in 2 Etappen aufgeteilt. Einen Zwischenhalt mit Übernachtung in Piet Retrief hat sich bewährt, ansonsten werden die Strecken sehr mühsam. Konzentriertes Fahren ist wichtig, weil die Leute quer über die Strassen und Autobahnen(!) rennen. Die ersten paar Ferientag hier in Südafrika haben wir voll genossen und bereits einen kleinen Teil des grossen Landes bereist.